Mensch-Natur-Verhältnisse sind in der technologischen Postmoderne komplex und emotional hoch aufgeladen. So ist etwa die politische Debatte um die sog. „Energiewende“ nicht nur mit Werten und Normen, sondern auch mit Gefühlen beladen. Diese transportieren Bedeutungen, die sich in aller Regel von selbst  verstehen (sollen). Damit sind sie der politischen Legitimation, Kritik und reflexiven Thematisierung weitgehend entzogen. Je nach dem Grad ihrer Unbewusstheit wirken Natur-Vorstellungen und -bilder affektiv auf Selbst- und Weltbeziehungen ein. Das zeigt sich zum einen in der romantizistischen Natur-Verklärung von Landschaften, zu anderen aber (kontrastierend) auch in der Industrialisierung unverbauter Mittelgebirgsräume durch technische Groß-Infrastrukturen der sog. „grünen“ Energiewirtschaft.   Nicht zuletzt hängen Fragen der Ernährung wie der Produktion von Nahrungsmitteln oft weniger mit sachlichen Argumenten zusammen, als mit Gefühlen. Diese bewahren das ökologische und tierethische Gewissen auf; zugleich vermitteln sie kulinarische Erwartungen mit der Praxis des Essens und Trinkens. Gegenstand der Forschung sind Prozesse der tatsächlichen, affektiven wie symbolischen Aneignung von Natur. Diese folgen im Tourismus anderen Pfaden als in der „ökologischen“ Produktion sog. „Energiepflanzen“ und generieren mehrdimensionale Bilder von Natur, die nie allein in einem visualistischen Sinne ikonographischen Charakter haben, sondern als irrationale Denk- und Gefühls-Bilder auch das politische Denken wie Verstehen von (vermeintlicher) Natur stimmen.

Themen (s.a. Publikationen):

Landschaft

„Grüne“ Energien

Nahrungsmittel und Ernährung

Freizeit und Tourismus